Hobbyfotografie – Hobbyfinanzierung oder echtes Einkommens-Standbein?



Jeder Hobbyfotograf, der seine Bilder zu Geld machen möchte, sollte sich vorher überlegen, ob er die Fotografie betreiben möchte, um sich mit der Zeit eine bessere Ausrüstung zu verdienen und so das Hobby zu finanzieren, oder ob die Fotografie als Hobby ein echtes Standbein für die Finanzierung des Lebensunterhaltes dienen soll.
Ersteres wird vom Finanzamt steuerlich nicht anerkannt, für Letzteres sollte der Hobbyfotograf in Erwägung ziehen, eine gewerbliche oder freiberufliche Tätigkeit beim Finanzamt und der Handwerkskammer anzumelden.

Aufgaben eines Hobbyfotografen, der seine Bilder zu Geld machen möchte

1. Kunden und Spezialisierung

Auf welches Themengebiet möchte ich mich spezialisieren?
Selbst, wenn Sie in vielen Bereichen der Fotografie talentiert sind – suchen Sie sich ein Gebiet, das Ihnen besonders liegt und verlegen Sie Ihren Schwerpunkt darauf.
Beispiel: Niemand möchte einen Lektor buchen, der statt der Korrektur des Buches, auch die Covergestaltung, Fernsehauftritte und Vermarktung übernimmt.
Wenn ein Gebiet gefunden wurde, machen Sie sich bewusst, welchen Kundenstamm Sie ansprechen möchten.
z.B.: Das Steckenpferd, dass Sie sich als Hobbyfotograf gewählt haben, lautet „Hochzeitsfotografie“: Schauen Sie sich in Ihrem näheren Umfeld um, ob es Freunde, Verwandte, Bekannte gibt, die in absehbarer Zeit heiraten werden, versuchen Sie auf sich aufmerksam zu machen.
Wichtig: Erstellen Sie eine Mappe mit Referenzbildern, die Ihre Fotokünste wiederspiegeln.
Wenn Sie sich auf Portraitfotografie konzentrieren wollen, knüpfen Sie Kontakte mit Schauspielern oder Künstlern über deren Agenturen, legen Sie Ihre Referenz dar.

2. Vorraussetzungen

Wichtig für oben genannte Punkte ist natürlich eine Finanzkalkulation.
Überlegen Sie sich, welche Ausrüstung Sie zur Verfügung haben, erstellen Sie eine Liste mit den Sachen, die Sie bereits besitzen und mit denen, die Sie außerdem gut gebrauchen könnten (Spiegelreflexkamera, Objektive, Stative usw.).
Rechnen Sie, wie viel das Marketing Sie kosten wird.
Wenn Sie sich eine Strategie überlegt haben, kalkulieren Sie Ihre Preise nach der von Ihnen angebotenen Fotoqualiät und Ihren Angeboten.
Viele Brautpaare engagieren Hobbyfotografen für ihre Hochzeiten, da professionelle Fotografen oft zu teuer sind – nutzen Sie solche Chancen mit strategischem Marketing (siehe Punkt 3) und erstellen Sie ein gutes Angebot:
z.B.:
3- 6 Stunden = 400 Euro
6 -9 Stunden = 650 Euro
über 9 Stunden = 800 Euro
Bedenken Sie bei Ihrer Preiskalkulation, welchen Aufwand Sie für einen jeweiligen Auftrag betreiben müssen.
Bleiben wir bei dem Thema „Hochzeitsfotografie“ als Beispiel.
Als Hochzeitsfotograf müssten Sie persönliche Vorgespräche führen, sich Gedanken machen, wie Sie in der gegebenen Location agieren wollen. Sie müssen eine eventuelle Anreise inklusive Übernachtungsmöglichkeit planen, das Equipment vorbereiten, das Fotoshooting während der Hochzeit machen, möglicherweise Portraitaufnahmen, sowie Momentaufnahmen fotografieren, die Hochzeitsfotos sichten und im Nachhinein alle Bilder professionell bearbeiten, sowie dem Brautpaar die Bilder zur Verfügung stellen (DVD, Online, Fotobuch u.a.) und die Rechnung stellen.
Viele dieser Punkte betreffen jeden Bereich der Fotografie (u.a. Outdoorshootings usw.)
Suchen Sie sich ausgefallene Motive als Referenz, stellen Sie besondere Momente intensiv dar.

3. Marketing

Nutzen Sie die Möglichkeiten des Internets.
Erstellen Sie sich eine eigene Website – denken Sie nicht ausschließlich an Professionalität, sondern insbesondere an Authenzität.
Stellen Sie Ihre Referenzen dar, beschreiben Sie Ihre persönliche Philosophie von der Fotografie und stellen Sie Ihre Angebote zur Verfügung.
z.B. ein Indoor-Einzelshooting inklusive Nachbearbeitung der Bilder für 35 Euro und ein Outdoor-Shooting inklusive Nachbearbeitung der Bilder für 45 Euro.
Vergleichen Sie die Preise der Konkurrenz und orientieren Sie sich an dem, was Sie zu bieten haben – bedenken Sie, dass Sie als Hobbyfotograf agieren, werden Sie nicht teurer als die professionellen Fotografen und verkaufen Sie Ihre Qualität nicht unter Wert.
Betreiben Sie eine Seite auf Facebook, markieren Sie offizielle Seiten von Agenturen oder Schauspielern, öffentlichen Institutionen (je nach Spezialisierung), um auf sich aufmerksam zu machen.
Viel Marketing betreiben Sie über persönliche Kontakte, lassen Sie Visitenkarten und Flyer drucken, legen Sie diese an öffentlich zugänglichen Orten aus und überreichen Sie potenziellen Kunden Ihre Visitenkarte.

Andere Möglichkeiten, um mit der Fotografie Geld zu verdienen

Mittlerweile kann jeder mit der Fotografie Geld verdienen und ein Fotostudio eröffnen, ohne dafür zugelassen zu werden.
In den letzten Jahren haben sich außerdem sogenannte „Bildagenturen“ im Internet etabliert: Je nach Linzenzbedingungen könnten Sie dort einen Nebenverdienst mit der Fotografie ausüben – vergleichen Sie zuvor die verschiedenen Angebote der Bildagenturen und überlegen Sie, welche Bedingungen zu Ihrem Vermarktungspotenzial passen.
Nennenswerte Agenturen in diesem Bereich sind z.B.: fotalia.de, fotocase.com, istockphoto.com u.v.m.

Verdienstmöglichkeiten 

Eine Pauschalisierung für die Verdienstmöglichkeiten eines Hobbyfotografen gibt es nicht.
Je nach Spezialisierung auf Ihre Tätigkeit als Hobbyfotograf, verändert sich auch Ihr Verdienst.
Würden Sie als privater/freiberuflicher Hobbyfotograf agieren, der z.B. Portraitshootings/Schauspielshootings/Hochzeitsfotografie/Architekturfotografie betreibt, können Sie Ihren Verdienst selbst anpassen.
Für ein Shooting mit 7 verschiedenen Motiven im Outdoor Bereich könnten Sie z.B. für den Anfang zwischen 35 und 75 Euro verlangen, für einen Auftrag im Bereich Hochzeitsfotografie, je nach Aufwand sogar zwischen 300-1000 Euro. Ein Schauspieler, der für seine Setcard Fotos benötigt, könnte – je nach Location und Aufwand – zwischen 80-130 Euro zahlen.
Bedenken Sie bei Ihren Kalkulationen oben genannte Kriterien und organisieren Sie Ihre Arbeiten aufmerksam – eine Prise Talent sollte ebenfalls nicht fehlen.
Dann sollte Ihrem Verdienst als Hobbyfotograf nichts mehr im Wege stehen.



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