Videobearbeitung / Videoschnitt mit Blender (Teil 1)

Videobearbeitung Videoschnitt
Kostenloses Programm Blender ist in erster Linie ein hervorragendes Programm zum erstellen von 3D Animationen, aber es besitzt auch einen Video Sequence Editor (VSE) der viele Möglichkeiten bietet Videos zu bearbeiten, schneiden und vertonen.
Im Gegensatz zu anderen kostenlosen Videoschnitt Programmen wie zum Beispiel Movie Maker von Windows, wo man die Videosequenzen nur nacheinander platzieren kann, bietet Blender VSE mehrere Spuren in denen die Sequenzen über einander platziert werden können, ähnlich wie bei Ebenen in Photoshop oder Gimp. Auch mehrere Audiospuren können hinzugefügt werden. Man muss dazu sagen das Blender VSE ein sehr umfangreiches Programm ist und nicht unbedingt die leichteste von der Handhabung her, wer bis jetzt nur mit Movie Maker gearbeitet hat wird es schwer haben sich intuitiv zu Recht zu finden, also braucht etwas Einarbeitung.
Als erstes laden Sie das Program von http://www.blender.org runter und installieren es.

Abbildung 1
 Nun starten wir das Programm und wechseln aus der3D Ansicht in Video Editing (Abb.1). Hier sehen wir vier Hauptfenster (Abb. 2), die wir bei der Arbeit benötigen:
Animationsfenster (Graph Editor), mit Hilfe dieses Fensters kann man die Videos transformieren, wie geometrisch so auch im Bezug auf Farbkorrekturen. Fenster zur Videovorschau, in diesem Fenster haben wir eine Vorschau wie unseres Video im Endeffekt aussehen wird, es besteht aber auch die Möglichkeit in dem Fenstern nur bestimmte Kanal anzeigen zu lassen. Der eigentliche Sequenz-Editor Fenster, hier werden die Bilder, Videosequenzen und Audiospuren eingefügt und bearbeitet, dieser besteht aus mehreren Spuren bzw. Kanälen in welche wir Video-, Bild- und Audiodateien einfügen können.
Zeitleiste-Fenster, damit können wir das Video vorwärts und rückwärts abspielen, den aktuellen Arbeitsbereich bestimmen oder zur einer bestimmten Position im Video springen.


Die grüne vertikale Linie zeigt den aktuellen Bereich, diese können wir mit der linken Maustaste verschieben, alternativ können wir mit der linker und rechter Tastatur Taste einzelnen Bildschritte unternehmen. Mit dem Scrollrad auf der Maus können wir die Ansicht im jeweiligen Fenster vergrößern oder verkleinern bzw. nach oben oder nach unten scrollen. Die Arbeitsumgebung kann man an eigene Bedürfnisse anpassen, nach bedarf zusätzliche Fenster öffnen (z.B. „Eigenschaften“), so wie die Fenstergrößen bestimmen. Um nicht jedes Mal die Arbeitsumgebung neu anpassen zu müssen, können wir die Einstellungen speichern, und sobald wir den Blender neu starten erscheint die angepasste Arbeitsumgebung. Dazu klicken wir neben dem „Video editing“ Auswahl auf „+“ Zeichen (neues Layout hinzufügen), statt des Eintrags „Videoediting“ erscheint jetzt neuer Eintrag „Video Editing.001“, mit der linken Maustaste kann man diesen Text markieren und umbenennen. Anschließend gehen wir auf „Datei“ und wählen „speichern unter“ und speichern die Datei im gewünschtem Ordner. Nun wollen wir noch ein zusätzliches Fenster öffnen in dem wir die Eigenschaften unseres aktuellen Videoprojekts bestimmen können: die Größe des Videos in Pixeln, Die Frame bzw. die Bildrate pro Sekunde, Ausgabeformat, Audiowerte und die Möglichkeit das Projekt zu benennen und an einem bestimmten Ort auf der Festplatte zu speichern.

Rechts oben in jedem der vier aktuell geöffneten Fenster sehen wir einen kleinen dreieckigen gestreiften Bereich (Abb. 3), wenn wir in diesem Bereich mit der LMT anfassen und nach links ziehen, öffnet sich ein zusätzliches Fenster, jetzt klicken wir im neuen Fenster links unten auf dieses  Zeichen 

Es öffnet sich ein Flipmenü (Abb. 4) in dem wir auswählen können welcher Editor in diesem Fenster geöffnet werden soll, wir wählen die „Eigenschaften“ (Abb. 5) aus. (Genauso gut könnten wir , wenn wir wollten auch ein anderes Editor auswählen zum Beispiel ein zweites Videovorschaufenster aufmachen).

Eine Einstellung in den Eigenschaften möchten wir hier noch speziell erwähnen. Wenn wir wissen mit welcher Bildrate unser Video aufgenommen wurde, können wir unter dem Eintrag „Bildrate“ diese einstellen, damit stellen wir sicher, das die Audio und Videospuren identische Länge und Dauer haben. Kennen wir die Bildrate nicht, oder verwenden die Videosequenzen mit unterschiedlichen Bildraten können wir die Abspielgeschwindigkeit einer Videosequenz auch nachträglich mit dem Effektstreifen „Geschwindigkeitskontrolle“ anpassen.